Inhalt der Andacht

Zielgruppe: Mitarbeitende, Kammer, Leitender Kreis
Material: Give away-Idee: kleine Holzscheiben mit Grinsekatze und dem Spruch

Einstieg: (such dir einen aktuellen)

Wir haben heute ja einen Tagesordnungspunkt zum Thema Glaube und was das für uns heißt. Zu Beginn gerne einen kurzen Ausschnitt aus einem Brief des Paulus an die Korinther. Grund für den Brief ist, dass einige Gemeindemitglieder sich den anderen überlegen halten, weil sie eine bessere Ausbildung haben.

Textlesung: 1.Kor 1,18-25 (Frei nach der Volxbibel)

18 Mir ist schon klar, dass diese Nachricht von der Hinrichtung eines Jesus Christus am Kreuz total schwachsinnig klingen muss für die, die verloren gehen. Für uns, die wir dadurch gerettet wurden, ist sie aber ein Beweis für Gottes Kraft geworden.
19 Gott hat schon früher mal zu dem Thema gesagt: „Für mich ist es egal, wie intelligent einer ist, und selbst wenn jemand glaubt, die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, da steh ich drüber!“
20 Was sollen die schlauen Leute, die Professoren und die Philosophen dazu noch sagen? Gott hat sie furchtbar alt aussehen lassen, ihre Weisheit bringt ihnen letztendlich überhaupt nichts.
(21 Obwohl man überall sehen kann, wie genial Gott eigentlich ist, konnten sie ihn nicht begreifen. Gott hat eine Lektion, die allen völlig schwachsinnig erscheint, dazu benutzt, um alle zu retten, wenn sie nur daran glauben würden.
22 Die Juden wollen Wunder sehen, und die Griechen suchen nach Weisheit.)
23 Wir behaupten aber einfach, dass der Sohn von Gott, Christus, für alle Menschen sterben musste! Egal, ob das jetzt für die Juden eine Gotteslästerung ist und für die Griechen einfach nur Verrücktheit.
24 Die Leute aber, die von Gott ausgesucht wurden, für die steckt in dem am Kreuz hingerichteten Jesus die Kraft Gottes und seine Weisheit obendrauf.
25 Was Gott da getan hat, übersteigt das menschliche Vorstellungsvermögen! Was bei ihm als schwach rüberkommt, übertrifft in Wirklichkeit alle menschliche Stärke.


Impuls
:

– Was Paulus da in seiner etwas konfusen Art zu sagen versucht, ist:
– Die Vorstellung von einem gestorbenen Gott,
– Der nicht nur irgendwie, sondern am Kreuz gestorben ist, d.h. auf die schlimmste und unanständigste Art
– Und damit auch noch alle rettet
– Ist für alle Zeitgenossen Paulus schlichtweg verrückt.
– Es passt nicht in ihr Weltbild, dass ein gestorbener Schwerverbrecher ein rettender Gott ist. Deshalb erklären sie den Glauben der ersten Christen für eine Dummheit.
– ABER nicht für alle ist die Geschichte vom gekreuzigten Jesus so ein Unsinn.
– Für die Glaubenden, also für Christen, ist hier Weisheit und alle Kraft Gottes.
– ABER warum?
– Erklärt Paulus später: weil wir durch unseren Glauben in einer neuen Welt leben.
– Alte Vorstellungen von Vernunft und Weisheit gelten hier nicht mehr.
– Das Weltbild der ersten Christen wurde, als sie Christen wurden,auf den Kopf gestellt.
– Von außenmbetrachtet,verhielten sich die Gemeinden völlig verrückt;
– z.B. Sammelten sie Geld für andere Gemeinden, die sie gar nicht kannten
– oder beteten zu einem hingerichteten Schwerverbrecher, der irgendwo im Osten gestorben ist.
– Sind wir doch mal ehrlich: Ist es heute nicht manchmal ganz ähnlich?
– Ihr kennt das vielleicht, wie man manchmal angeschaut wird, wenn man sagt, dass man was mit der Kirche am Hut hat und am Ende sogar noch gläubig ist.
– Was kann es aber für uns bedeuten, dass wir glauben? Und was heißt es speziell für unsere Jugendarbeit?
– Es heißt, dass wir unsere Prioritäten und Ziele anders bestimmen können:
– Es geht nicht darum, möglichst viel Geld zu scheffeln und am Ende einen saftigen Gewinn in der eigenen Tasche zu haben, sondern darum Menschen zu erreichen, ihnen eine tolle Zeit zubieten und Spaß zu haben.
– Aus Sicht mancher kommerziellen Reiseanbieter und Eventmanager sicher der reine Wahnsinn
– Es heißt, dass wir nicht in einem Leistungsdenken stehen, sondern bei uns jeder und jede willkommen ist. => In der Schule oder für die meisten Personalmanager völlig undenkbar.
– Glauben heißt, dass wir zu Menschen gehen, um der Menschen willen; nicht weil sie Patient*innen, Schüler*innen oder Kund*innen sind. => Wer kann kümmert sich heute noch so um den ganzen Menschen in einer Zeit, in der es beispielsweise einen extra Ohrenarzt, einen Herzchirurgen und Anästhesisten gibt.
– Glauben heißt auf Gott vertrauen und ihn als unverzichtbare Größe in unserem Leben zu haben in einer Welt, die Gott scheinbar nicht mehr braucht oder ihn nicht mehr will
– Glauben in der Jugendarbeit heißt noch so viel mehr…und nicht alles muss sich für Außenstehende verrückt anhören, aber vieles schon
– Um auf Paulus zurückzukommen: Was für unsere Zeitgenosse und unsere Umwelt noch so unvernünftig und dumm rüberkommt, für uns in unserer neuen Welt ist das alles genau so richtig, weil Gott im Kreuz alle gängigen Weltbilder und alle menschliche Weisheit als unsinnig entlarvt hat.
– Es heißt aber vor allem, dass wir vollkommen wahnsinnig sein können und die verrücktesten Dinge tun können (zumindest von außen betrachtet), weil sie im Glauben an Jesus Christus Sinn ergeben.
– Also lasst uns so wahnsinnig wie möglich sein, denn in menschlicher Dummheit liegt Gottes Stärke.
– Und damit ihr nicht vergesst, habe ich euch etwas mitgebracht.
– Passenderweise hat nämlich noch jemand anderes Paulus Gedanken, was es heißt, dass wir alle glauben,auf den Punkt gebracht.
– Um genau zu sein eine Katze, um noch genauer zu sein eine über beide Katzenbacken grinsende Katze, die einem blaugewandeten Mädchen einige Fragen beantwortet
– Folgender Dialog entspannt sich dabei:
– „Aber ich möchte nicht unter die Verrückten kommen.“, sagte Alice.
– „Oh, das kannst du wohl kaum verhindern!“, antwortete die Grinsekatze: „Wir sind nämlich alle verrückt. Ich bin verrückt. Du bist verrückt.“
– „Woher willst du wissen, dass ich verrückt bin?“
-„Wenn du es nicht wärest“, entgegnete die Grinsekatze: „dann wärest du nicht hier.“

Gebet:
z.B. Vaterunser


Autorin: Lea Meier